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FM-Prozessreife

Prozessreife ist in jedem Unternehmen von entscheidender Bedeutung, um Leistung und Effizienz zu maximieren

Durch regelmäßige Bewertungen der Prozessreife stellt Ihr Unternehmen ständige Verbesserungen sicher. Ein ausgereiftes Prozessmanagement führt zu verbesserter Entscheidungsfindung und damit zu gesteigerter Geschäftsentwicklung. Es ist unerlässlich, die Prozessreife fortlaufend zu beobachten und zu optimieren, um den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden.

Wie stellen wir die FM-Prozessreife fest?

Der Begriff "Prozessreife einer Facility Management-Organisation" beschreibt die Fähigkeit der Organisation im Bereich des Facility Managements, ihre Prozesse effizient und effektiv zu planen, umzusetzen, zu überwachen und kontinuierlich zu verbessern. Die Prozessreife gibt Aufschluss darüber, wie gut die Organisation ihre Facility Management-Aufgaben erfüllt und die gewünschten Ergebnisse erzielt.

Die Prozessreife einer Facility Management-Organisation kann verschiedene Aspekte umfassen:

  • Prozessdokumentation: Eine reife Organisation hat klare und gut dokumentierte Prozesse für alle Aspekte des Facility Managements. Diese Dokumentation umfasst Prozessbeschreibungen, Verantwortlichkeiten, Ablaufdiagramme und Richtlinien.

  • Prozessstandardisierung: Eine reife Organisation hat ihre Prozesse standardisiert, um eine konsistente Durchführung sicherzustellen. Standards können beispielsweise Leitfäden, Checklisten oder Vorlagen umfassen, die den Mitarbeitern helfen, ihre Aufgaben korrekt auszuführen.

  • Prozessautomatisierung: Eine reife Organisation nutzt Technologie und Systeme, um ihre Facility Management-Prozesse zu automatisieren. Dies kann die Verwendung von Computerized Maintenance Management Systems (CMMS) oder Facility Management-Software umfassen, um Aufgaben wie Wartungsplanung, Ressourcenmanagement oder Berichterstattung zu erleichtern.

  • Prozessüberwachung und -steuerung: Eine reife Organisation überwacht kontinuierlich ihre Facility Management-Prozesse, um sicherzustellen, dass sie effektiv und effizient ablaufen. Dies kann die regelmäßige Überprüfung von Leistungskennzahlen, Audits oder Qualitätssicherungsmaßnahmen beinhalten.

  • Prozessverbesserung: Eine reife Organisation strebt kontinuierliche Verbesserungen ihrer Facility Management-Prozesse an. Dies beinhaltet die systematische Identifizierung von Schwachstellen, Engpässen oder ineffizienten Abläufen sowie die Umsetzung von Maßnahmen zur Optimierung und Effizienzsteigerung (FM-Produkt-Entwicklung).

Eine hohe Prozessreife in der Facility Management-Organisation resultiert in einer effizienten Nutzung von Ressourcen, einer verbesserten Servicequalität, geringeren Kosten und einer insgesamt besseren Leistungserbringung. Sie fördert zudem die Zusammenarbeit und Koordination zwischen verschiedenen Abteilungen oder Teams innerhalb der Organisation.

Zwei Methoden von FM-Connect werden vorgestellt

Wir stellen zwei praktische Methoden zur Ermittlung der FM-Reife im Unternehmen vor. Es handelt sich jeweils um eine Exceltabelle.

Einschätzung auf der Grundlage der DIN EN 15221 Teil 5

Als Grundlage zur Prüfung des Reifegrades von FM-Organisationen haben wir die Vorgaben der DIN EN 15221 Teil 5 als Grundlage genommen. Um die praktische Arbeit zu vereinfachen, und auch, um möglichst objektive und reproduzierbare Werte bei dieser Untersuchung zu erhalten, haben wir daraus eine Exceltabelle angefertigt. Das entsprechende Anwendungsdokument heißt „FM-Prozessreife nach DIN EN 15221 Teil 5.xlsx“.

Das nächste Bild zeigt die Eingabetabelle. Es sind sechs verschiedene Charakterisierungen des vorgefundenen Ist-Zustandes der FM-Reife vorgesehen, nämlich

  • 20 à ca. 0 bis 30 %

  • 40 à ca. 31 bis 50 %

  • 60 à ca. 51 bis 70 %

  • 80 à zufriedenstellend, aber noch verbesserungswürdig

  • 100 à sehr gut

  • Nicht relevant à Diese Anforderung an die FM-Organisation ist objektiv nicht vorhanden.

Das Ergebnis dieser Ankreuzungen wird in einem Diagramm (Wir nennen es die „Spinne“.) visualisiert

Diese Methode betrachtet das FM des Unternehmens als Ganzes. Es differenziert nicht nach den einzelnen Facility Produkten (Serviceleistungen).

„Reifegrad“ einer FM-Organisation (Eingabetabelle)

Aus der Visualisierung lässt sich klar ablesen, wo Verbesserungsbedarf besteht, oder wie es umgangssprachlich heißt, wo der "Hase im Pfeffer liegt". Basierend auf den sechs Charakterisierungen kann der Reifegrad in Stufen eingeteilt werden. Das ideale Ziel ist natürlich ein vollständig blau gefärbtes "Spinnennetz".

Diese Art der Darstellung eignet sich besonders gut für Präsentationen vor der Unternehmensführung, wenn es darum geht, Möglichkeiten für Verbesserungen im Facility Management aufzuzeigen. Ein durch objektive und transparente Methoden ermittelter durchschnittlicher Reifegrad von 40% ist ein starkes Argument für die Notwendigkeit von Veränderungen.

Die Kriterien für den Reifegrad sind natürlich mit konkreten Daten und Fakten unterfüttert. So muss beispielsweise bei der Einschätzung bekannt sein, ob und wie die Prozesse zur Erzeugung der Facility-Produkte dokumentiert sind und inwiefern diese Dokumentationen den handelnden Personen oder Dienstleistern in Form von Stellenbeschreibungen oder Leistungsverzeichnissen verbindlich übertragen wurden.

Zur Quantifizierung des Reifegrads kann der Erfüllungsstand in Prozent abgeleitet werden. Angenommen, 80% der FM-Mitarbeiter haben eine Stellenbeschreibung, aber es besteht Einigkeit darüber, dass diese verbessert werden könnten, dann könnte man sich auf einen Reifegrad von 60% einigen. Mit dieser konkreten Zahl lässt sich dann weiterarbeiten.

Für die anderen Anforderungen sollte ebenso verfahren werden. Nur so wird die Prozentangabe des Reifegrads aussagekräftig und handlungsleitend.

„Reifegrad“ einer FM-Organisation (Ausgabediagramm)

Es liegt nahe, den Change-Prozess dort anzusetzen, wo der Reifegrad am geringsten ist. Das wäre im Bild oben nicht etwa die Beschaffungsstrategie, denn die wurde in der Eingabetabelle als „nicht relevant“ eingestuft.

Auch sollte man bezüglich der Zielstellung überlegen, ob man beispielsweise bei einer Anforderung mit aller Gewalt die 100 % erstreben möchte, oder ob eher auf die Erreichung einer allgemeinen Breite orientiert werden soll. (Beachte hierbei auch: 5.8 Schaffung von möglichst schnellen Erfolgen, 5.9 Nicht überfrachten).

Die „Sorgenkinder“ wären im Beispiel:

  • die Erfolgsmessung

  • sowie die Einheit von Unternehmens- und FM-Strategie.

Prüfliste (auf Grundlage der DIN EN 15221 Teil 5, Anhang B)

Die Prozessreife und Anpassbarkeit Der FM-Organisation sowie ihre Ausrichtung an den aktuellen Bedarfen sind wie folgt gekennzeichnet:

Einschätzung des Ist-Standes, bezogen auf die links aufgeführten Anforderungen an den Reifegrad

Gemittelter ungefährer prozentualer Reifegrad

40%

.

bis 20%

.

21-40%

.

41-60%

.

61-80%

.

81-100%

Anzahl

ca.

Fortschrit!

Anforderungen an den Reifegrad

Kurzzeichen der

Anforderungen

20

40

60

80

100

nicht relevant

13

 

Dem FM sind Unternehmensstrategien und Unternehmensziele von der Unternehmensleitung eindeutig mitgeteilt

Strategien und Ziele

   

X

     

1

60%

Dem FM sind die finanziellen Ziele und finanziellen Einschränkungen bekannt

Finanzen

 

X

       

1

40%

Die Unternehmensstrategie umfasst auch vollinhaltlich die FM-Strategie

Einheit von Unternehmens- und FM-Strategie

X

         

1

20%

Alle zutreffenden FM-Prozesse sind klar definiert (nach Zeit, Qualität und Kosten)

FM-Prozesse sind definiert

 

X

       

1

40%

Die Verantwortlichen und Prozessowner sind beauftragt und bekannt

Prozessowner

     

X

   

1

80%

Alle an den FM-Prozessen Beteiligten sind benannt.

Ihre Aufgaben und Verantwortlichkeiten sind geklärt (Stellenbeschreibungen sind vorhanden)

Stellenbeschreibungen

       

X

 

1

100%

Die FM-Prozesse werden bzw. wurden strukturiert eingeführt und werden regelmäßig auch audidiert.

Prozessstrukturen und Audits

   

X

     

1

60%

Die FM-Organisation hat die notwendigen Kompetenzen und Fähigkeiten entwickelt und kann den Anforderungen gerecht werden

Kompetenz

     

X

   

1

80%

Der durch das FM verantwortete Mehrwert wird regelmäßig gemessen

Erfolgsmessung

X

       

1

20%

Die FM-Strategie schließt eine (FM-bezogene) Beschaffungsstrategie ein.

Beschaffungsstrategie

         

X

1

0%

Die Qualität der internen und externen Dienstleistungen wird nach klaren Vorgaben überwacht.

Qualitätsüberwachung

     

X

   

1

80%

Die FM Strategie verfügt auch über die entsprechenden Prozeduren für Korrekturmaßnahmen. (Zum Beispiel Produktentwicklung)

KVP, Produktentwicklung

   

X

     

1

60%

Die FM-Strategie behandelt auch das Risikomanagement.

Risikomanagement

     

X

   

1

80%

Die FM-Organisation arbeitet mit einem angemessenen Management-Informationssystem (zum Beispiel CAFM).

MIS, CAFM

   

X

     

1

60%